Aus dem Leben des Moskauer Patriarchats

der Russisch Orthodoxen Kirche

2007

 

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Januar 2007 / Dezember 2006, Moskau - Feierlichkeiten anlässlich des 550. Jahrestages des ehrw. Antoni von Sijskij († 1556).

Mit einem feierlichen Gottesdienst unter Mitwirkung der Mitglieder des heiligen Synods, vielen Vertretern vom Episkopats und Klerus wurde im Dezember 2006 / Januar 2007 in der Moskauer Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche der 550. Jahrestag des ehrwürdiger Antonij von Sija (Antonij Sijskij, † 1556) begangen.

Der ehrwürdige Antonij von der Sija ist einer der meistverehrten bekanntesten Heiligen der Russischen Kirche, aus dem 16. Jahrhundert.

Mehr: «Ehrwürdiger Antonij von Sija», 20. (7.) Dezember …

 

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19. Februar 2007 - 15. Jahrestag der Auffindung der heiligen Reliquien des hl. Tichon, Patriarchen von Moskau und ganz Russland (1992)

Der Hl. Tichon wurde Patriarch von Moskau und ganz Russland, das Oberhaupt der Russischen Kirche, in den schweren Zeiten der bolschewistischen Revolution (1917) und der Beginn der Christenverfolgung in Russland. Da er diesen den christlichen Glauben feindlicher Ideologie und massenhaften Verfolgung der Christen verurteilte, wurde er selbst zum "Feind des Volkes" von den Bolschewikis erklärt, mehrfach unter Arrest und sogar vor bolschewistischem Gericht gestellt.
Nach der wohl schwersten 8jährigen Amtszeit, im Vergleich zu seine Nachfolger im Patriarchenamt, starb er am 25. April 1925. Aber auch nach seinem Tod, obwohl er vom russischen Volke als Heiliger verehrt war, hielt ihm die offizielle Ideologie als Staatsfeind. Das Kloster, wo er inhaftiert und schließlich begraben war, wurde aufgelöst und zum Museum umwandelt. Die Klosterkapelle, den Ort seiner Beerdigung, wurde geheim gehalten und für Verehrer geschlossen. Erst nach "Perestrojka", also Kollaps der bolschewistischen Ideologie in Russland, wurde er als neuer Bekenner Russlands heilig gesprochen (am 9. Oktober des Jahres 1989).
Die heiligen Reliquien des hl. Patriarchen Tichon wurden am 17. Februar 1992 am Ort seiner Beerdigung in der Kapelle des Donskoj-Klosters aufgefunden. Die Feier der Auffindung fand am 19. Februar 1992 statt.

Siehe:
1. Hl. Tichon, Patriarch von Moskau und ganz Russland (1917-1925), Gedenktag: 7. April (25. März) und 9. Oktober (26. September)
2. „Rußland im Aussatz“, Predigt des hl. Patriarch Tichon, ausgesprochen am 14. Januar 1918, während eines Gottesdienstes in der Moskauer Nikolauskirche…
3. „Gesetzt zum Wächter“, Predigt des hl. Patriarch Tichon ("Stimme der Orthodoxie", 2/1999, www.stimme-der-orthodoxie.de)

 

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23. Februar 2007 - 900. Todestag des ehrw. Prochor vom Höhlenkloster bei Kiew (†1107)

Am 23. (10.) Februar 2007 feiert die Russische Orthodoxe Kirche den 900. Todestag des ehrwürdigen Prochor, vom Kiewer Höhlen-Kloster (†1107) ...

Siehe dazu:
1. Vom ehrw. Prochor, vom Kiewer Höhlen-Kloster, Gedenktag: 23. (10.) Februar 2007
     (Link zum Kalender "23. Februar 2007 Ehrw. Prochor")
2. Vom Kiewer Höhlenkloster
     (Link zur Seite "Sinn und Zweck des heiligen Klosters")

 

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15. März 2007 - 90. Jahrestag der Erscheinung der Gottesmutterikone
"Die Herrschende" ("Die Majestätische")

Am Donnerstag, den 15. März 2007, feierte die Russische Orthodoxe Kirche den 90. Jahrestag der Erscheinung der Gottesmutterikone "Die Herrschende" ("Die Majestätische"). An diesem Tag wurden in Kolomenskoje, sowie an anderen Kirchen, Sondergottesdienste und Gebete der Gottesmutter verrichtet…

Zur Geschichte der Ikone…

 

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13. Mai 2007 - 90. Jahrestag des hl. Ignatij, Bischof vom Kaukasus und dem Schwarzen Meer

Am 13. Mai 2007 feiert die Russische Orthodoxe Kirche den 200. Jahrestag des heiligen Ignatij, Bischof vom Kaukasus und dem Schwarzen Meer (1807-2007). Von Februar bis Mai 2007 finden in verschiedenen Orten Russlands viele Veranstaltungen, Ausstellungen und Gottesdienste statt...

Siehe dazu:

1. Vom Hl. Ignatij, Bischof vom Kaukasus und dem Schwarzen Meer, sein Gedenktag: 13. Mai (30. April) (Link zum Kalender)…

2. Wörter des Hl. Ignatij, Bischof vom Kaukasus und dem Schwarzen Meer (Link zur „Bibliothek“)…

 

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17. Mai 2007, Moskau - Zusammenkunft der Russischen Kirche und der Auslandskirche in Moskau

Am 17. Mai 2007, Christi Himmelfahrt, wurde in der Moskauer Christi-Kathedrale zum ersten Mal die Liturgie von dem Patriarchen der Russischen Kirche (des Moskauer Patriarchats) und dem Vertreter der Russischen Auslandskirche gefeiert. Diese Teilnahme an der Liturgie und an der Eucharistie bedeutet, dass beide Kirchen sich vollständig anerkennen und versöhnen.

Vor etwa 70 Jahren, Ende der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts begann die Spaltung zwischen der Russischen Kirche in der Heimat und der Auslandskirche (heute mit dem Hauptsitz in New York). Nach der russischen Revolution, infolge des 2. Weltkrieges und dem Kalten Krieg, gingen die Wege beider Gemeinschaften auseinander. Obwohl diese Spaltung überwiegend politische und keinesfalls religiöse Gründe hatte, gelingt es nur mit der Zeit, und durch enormes Engagement auf beiden Seiten, den Streit beizulegen, einander zu verzeihen und in Liebe Christi anzunehmen.

Nach dem gemeinsamen Gottesdienst in Moskau sind des Weiteren auch andere Aktivitäten, zwecks Annäherung beider Kirchen, geplant.

 

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11. Juni 2007 - 130. Jahrestag des hl. Luka, Erzbischof von Simferopol und Krim, den uneigennützigen Arzt

Am 11. Juni (29. Mai) 2007 feiert die Russische Orthodoxe Kirche den 130. Geburtstag des heiligen Lukas, Erzbischof von Simferopol und Krim und den uneigennützigen Arzt (1877-2007) ...

Siehe dazu:
Vom Hl. Luka, Erzbischof von Simferopol und Krim und uneigennütziger Arzt, Gedächtnis: 11. Juni (29. Mai)

 

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2. Juli 2007 - 300. Jahrestag des hl. Iow, erster Patriarch von Moskau und ganz Russland, Oberhaupt der Russischen Orthodoxen Kirche

Am 2. Juli dieses Jahres feiert die Russische Kirche den 300. Jahrestag des hl. Iows, dem Patriarchen von Moskau und ganz Russland. Er war das erste Oberhaupt der Russischen Orthodoxen Kirche, zu welcher Zeit? Dank seiner Bemühungen, hat die Russische Kirche eine wichtige Position des Orthodoxen Patriarchats erreicht…

Siehe dazu:
1. Kurze Geschichte der Russisch-Orthodoxen Kirche
2. Das Leben des hl. Iow von Moskau, Gedenktag: 18. (5.) April und 2. Juli (21. Juni)

 

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8. August 2007 - Russland: Orthodoxe Christen erinnern an "Neumärtyrer"

Die russisch-orthodoxe Kirche gedenkt heute der Opfer der Massenexekution von Butowo, einem Vorort von Moskau. Vom 8. August 1937 bis zum 19. Oktober 1938, also vor 70 Jahren, ermordete sowjetischer Geheimdienst NKWD in Butowo mehr als 20.000 Menschen, die meisten davon Priester und Ordensleute. Auch 213 deutsche Staatsbürger sowie 649 Sowjetbürger deutscher Nationalität waren unter den Opfern.

Jeweils am 8. August gedenkt die russische Orthodoxie auf der ganzen Welt nun der so genannten "Neumärtyrer", wie die Opfer aus der Sowjetzeit (1917-1991) genannt werden. Was es damit auf sich hat, erklärt der Erzpriester Alexej Tomiouk, der die orthodoxe Gemeinde in Leipzig leitet. "Neumärtyrer sind Menschen, die für unsere Kirche und für ihren orthodoxen Glauben gerade gestanden sind. Die ganze Kirche soll das in diesen Tagen im Gebet und in Erinnerungen festhalten. Es gibt zum Beispiel die russisch-orthodoxe Sankt-Elisabeth-Gemeinde in Wuppertal, die der Neumärtyrerin Elisabeth gewidmet ist. Sie war eine deutsche Fürstin, die einen russischen Großfürsten geheiratet hatte. Sie wurde verfolgt und im Jahr 1918 grausam in Russland ermordet. Solche Geschichten verbinden unsere Gemeinden hier in Deutschland mit den Lebensgeschichten der Neumärtyrer."

Unter Stalins Diktatur wurden tausende Kirchen geschlossen, der Sonntag als Feiertag abgeschafft und viele einfache Gläubige und Geistliche ermordet. Erst seit wenigen Jahren kann die russisch-orthodoxe Kirche dieser Tragödie gedenken. "Erst während der Gorbatschow-Ära war es möglich, dass die Kirche solche Erinnerungstage einführen konnte und offiziell an Neumärtyrer und ihren Kämpfe erinnern durfte. Schon seit ein paar Jahren können wir dieses Thema frei und öffentlich verkünden und so unseren Glauben nach außen tragen.

© Russland: Orthodoxe erinnern an "Neumärtyrer", http://www.radiovaticana.org bzw. http://www.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=148761

Siehe zum Thema:
- das Leben des hl. Illarion (+1929), 28. Dezember;
- das Leben des hl. Tichon, Patriarch von Moskau und ganz Russland (+1925); 7. April,
- das Leben des hl. Serafim (+1937), 11. Dezember,
- das Leben des hl. Elisabeth (+1918), 18. Juli,
- das Leben des hl. Petr (+1934), 10. Oktober.

 

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August 2007, Russland: 325 Jahre der Diözese von Tambow (1682-2007)

Die Diözese (russ. Eparchie) von Tambow erreicht im August 2007 ihr 325. Lebensjahr. Dieses Ereignis wurde in der Hauptstadt des Gouvernements mit verschiedenen Veranstaltungen, wie z.B. Eröffnung eines Nonnenklosters, Ausgabe einer Festschrift und einer Medaille, sowie mit feierlichen Gottesdiensten begegnet.

Diese Diözese, mit Zentrum in Tambow und ihr unterliegende Städte von Koslow und Borisoglebsk wurde im Jahr 1682 errichtet, und umfassten zuerst 160 Kirchengemeinden dieser Provinz in Mittelrussland. Flächenmäßig einer der größten Eparchien der Russischen Kirche, erlebte sie ihre Wiedergeburt unter der Zarin Elisaweta Petrowna - die Diözese wurde erweitert und bekam mehrere Städte. Die Grenzen der Diözese stimmten nun mit den Grenzen des Tambower Gouvernements überein, und umfassten mit der Zeit etwa 900 Gemeinden (bis Ende des 18. Jahrhundert). Bis zu dem dramatischen Jahr 1917 wuchs die Zahl der Einwohner des Gebiets und somit die Zahl Gemeinden - auf 1500, unterteilt in 59 Dekanaten und mit 3.000 Geistlichen.

Nach der bolschewistischen Revolution in Russland und mit Beginn der Christenverfolgung im Jahr 1917 wurden mehrere Gemeinden und deren Pfarrkirchen im Gouvernement, wie überall in Russland, von sowjetischen Machthabern ruiniert. Die Geistlichkeit wurde unter dem Roten Terror zerstreut, viele gezielt ermordet. Am Anfang der schrecklichen 30er Jahre funktionierte auf dem Tambower Gebiet keine einzige Gemeinde mehr. Erst mit Beginn des 2. Weltkriegs hatten sich die Verhältnisse verbessert: Im Oktober 1943 wurde im Zentrum der Tambowskaja Oblast die erste Kirche eröffnet. Bis zum Jahr 1948 wurden im Gebiet weitere 48 Kirchen wiedereröffnet. Es kam jedoch zur nächsten Welle der Christenverfolgung (1948-1964) und obwohl die Zahl der Bevölkerung ständig wuchs, blieben viele Kirchen für Gläubige geschlossen, und die Zahl der eröffneten Kirchen im Gebiet reduzierte sich sogar auf 37.

Seit 1991, mit dem politischen Umbruch in Russland und mit dem Ende der Kommunistischen Diktatur wurde freies Wirken der Kirche in Russland wieder möglich. In den letzten 15 Jahren wurden in der Diözese von Tambow 118 Gemeindekirchen, Lehranstalten und Klöster für russische Christen wiederaufgebaut oder aufs Neue errichtet.

Der Tambower Diözese standen berühmte Personen vor, unter ihnen der hl. Erzbischof Pitirim (+1698, Gedenktag: 10. August/28. Juli) und der hl. Erzbischof Luka (+1961, Gedenktag: 11. Juni/29. Mai)...

Siehe zum Thema:
1. Gedächtnis des hl. Erzbischof Pitirim (+1698, Gedenktag: 10. August (28. Juli))
2. Gedächtnis des hl. Erzbischof Luka (+1961, Gedenktag: 11. Juni (29. Mai)).

 

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2. Oktober 2007, Straßburg - Patriarch Alexij II. von Moskau, das Oberhaupt der Russischen Kirche, spricht vor dem Europäischen Parlament

Am 2. Oktober besuchte der Patriarch Alexij II. von Moskau, das Oberhaupt der Russischen Kirche, die Stadt Straßburg, wo er sich u.a. mit dem Europarat traf und vor dem Europäischen Parlament nachstehende Rede gehalten hat.
Weiterhin reist das Oberhaupt der Russischen Kirche nach Paris, wo er die verschiedenen Gemeinden der Stadt, vor allem die Russische Gemeinde, aber auch mit dem Präsidenten der RF Sarkosi sich treffen möchte.

Hier die Rede aus Straßburg:

„Der Europarat hat in der letzten Zeit einige neue, einmalige Schritte unternommen, um Brücken zwischen den religiösen Gemeinschaften zu schlagen. Für uns ist dies die langersehnte Antwort auf viele Aufrufe religiöser Führer“, sagte Patriarch Alexij II. von Moskau und ganz Russland heute vor der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (PACE) in Straßburg.
Bei einem Treffen mit PACE-Präsident René van der Linden dankte Alexij II. dem Präsidenten dafür, dass er seinen Besuch ermöglicht hat, sowie für seine großen Bemühungen, die Parlamentarische Versammlung zu einem wichtigen Forum zu machen, bei dem nicht nur führende weltliche Vertreter zu den Abgeordneten sprechen können, sondern auch religiöse Führer. „Dadurch haben Sie eine neues und wichtiges Kapitel in der Geschichte dieser Organisation aufgeschlagen“, sagte er.
„Um Konflikte zwischen unterschiedlichen Weltanschauungen zu verhindern, ist ein ernsthafter Dialog der Kulturen nötig, an dem sich sowohl Vertreter der traditionellen Religionen als auch der weltlichen Traditionen so aktiv wie möglich beteiligen sollten. Ich glaube, dass der Europarat, der als Ort für den Dialog über die europäischen Werte über Potential und Erfahrung verfügt, ein gutes Forum für solch einen Dialog werden könnte.“
„Unsere Versammlung besteht aus demokratisch gewählten Vertretern aus allen Völkern, Kulturen und Religionen unseres Kontinents, die dieselben Werte teilen“, sagte René van der Linden. „Dadurch sind wir von Natur aus ein Forum für den interkulturellen und interreligiösen Dialog, eine der wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit. Ich bin zuversichtlich, dass dieses neue Kapitel in der Geschichte dieses Hauses der Demokratie wichtige Erfolge hervorbringen wird.“ Er dankte dem Patriarchen dafür, dass er erstmals vor einer internationalen politischen Einrichtung gesprochen hat.
„Als Mann tiefen Glaubens und Mitgefühls teilen sie den starken Einsatz des Europarates für das grundlegendster aller Rechte, das Recht auf ein Leben in Würde. Beim Europarat zeigt sich dieser Einsatz durch die Förderung und den Schutz von Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit. Ihre Anwesenheit und Ihre Rede heute hier in Straßburg bringen deutlich zum Ausdruck, dass auch Sie Ihr Leben der Annäherung dem Schlagen von Brücken zwischen den Menschen gewidmet haben. Ihre Botschaft des Friedens und des Verständnisses weist Russland und dem Rest Europas den Weg, wie wir gemeinsame vorwärts gehen sollten“, sagte er abschließend. /© http://www.coe.int

Siehe zum Thema:
1. S.H. Patriarch Alexij II. von Moskau, das Oberhaupt der Russischen Kirche (Biographie)
2. Fotogalerien (Fotogalerie)
3. Redetext des Patriarchen vor dem Europaparlament, in englischer Sprache (Redetext [en])
4. Pressemitteilung (deutsch)
5. Rede (nur mit DSL)

 

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18.-19. November 2007, Moskau - 90 Jahre Wiederherstellung des Patriarchenamtes in Moskau (1917-2007)

Am 18.-19. November 2007 wurde in Moskau der 90. Jahrestag der Wiederherstellung des Patriarchenamtes in Moskau (1917-2007) begangen.
Das Patriarchat von Moskau wurde in Russland 1589 eingeführt. Dies bedeutete der neueste höchste Status der Unabhängigkeit und Reife der Russischen Kirche. Unter Zar Peter I. (1682-1725) kam es jedoch dann zur entscheidenden Krise in den Beziehungen zwischen der Autorität des russischen Patriarchen und der des weltlichen Herrscher Russlands. Nach dem Tode des Patriarchen Adrian 1700 hat Zar Peter I. die Neuwahl des neuen Kirchenoberhauptes unterlassen. Das höchste Organ der Kirchenleitung kollegialer Art wurde die "Heilige Synode“.
Infolge der mehrjährigen innerkirchlichen Diskussionen entschied das Landeskonzil der Russischen Kirche (1917–1918) das Patriarchenamt wiederherzustellen. Zum neuen Vorsteher der Russischen Orthodoxen Kirche wurde Patriarch Tichon (Bellavin) erwählt (er wurde für seine Standhaftigkeit in der Christenverfolgung in Russland im Jahre 2000 heilig gesprochen). Nach seinem Tod im Jahre 1925 folgten ebenso turbulente Jahre der Zerrüttung, wie damals z. Zt. des Zaren Peter I.. Es wurde zuerst kein neuer Patriarch gewählt; vielmehr folgten mehrere Versuche die Kirche abzuschaffen. Anstelle des Patriarchen folgten mehrere Verwalter des Patriarchenamtes.
Ab 1941 begann ein systematischer Wiederaufbau der Kirche und 1943 konnte der Locumtenens des Patriarchenstuhles, Metropolit Sergij (Stragorodskij), durch ein Landeskonzil zum Patriarchen gewählt werden. Ihm folgten die Patriarchen Alexij I. (Simanskij, 1945-1970) und Pimen (Izvekov, 1971-1991). In ihrer Amtszeit wurde der Orthodoxe Glaube in Russland weiter gepflegt und mit all der Russischen Kirche zur Verfügung stehenden Mitteln unterhalten und vor dem Verfall und Atheismus geschützt.
Das Landeskonzil von 1991 wählte den jetzt regierenden Patriarchen Alexij II. (Ridiger, geb. 1929), zum neuen Vorsteher der Russischen Orthodoxen Kirche. Mit seiner Tätigkeit verbindet man die Wiederherstellung des Kirchenlebens nach den 70 Jahren der Christenverfolgung und dem militanten Atheismus in Russland.

Siehe zum Thema:
1. Geschichte der Russischen Kirche. (Link)
2. Das Leben des hl. Patriarch Tichon von Moskau und ganz Russland. (7. April (25. März) und 9. Oktober (26. September))

 

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