Aus dem Leben der Chemnitzer, Hallenser und Leipziger Gemeinden

der Russisch Orthodoxen Kirche

Januar - Juni 2001

 

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Halle/Saale, 06.01.2001, - Orthodoxer Gottesdienst am Heiligabend in Halle

Am 6. Januar 2001, zum Heiligabend nach dem orthodoxen Kirchenkalender, zelebrierte der Priester A. Tomjuk, der zuständige Gemeindepfarrer der orthodoxen Kirchengemeinde in Halle an der Saale, die Heilige Liturgie und Wasserweihe zusammen mit zahlreichen Gläubigen aus Halle und Umgebung. Der Gottesdienst wurde in der Hl.- Kreuz - Hauskirche, im Haus Nr. 24 der Franckeschen Stiftungen gehalten. Die orthodoxe Kirchengemeinde von Halle versammelt sich seit September 1998. In die Gemeindeliste sind ca. 70 Mitglieder verschiedener Nationalitäten eingetragen. Der Gemeindechor sang unter der Leitung von Ludmila Luft. Gegenwärtig finden zweimal im Monat Gottesdienste in diesem Gottesdienstgebäude statt, sowie Religionsunterricht.

 

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Leipzig, 7.1.2001 - Russische Weihnachten in Leipzig

Am Sonntag, den 7.Januar 2001 wird in der Russischen Orthodoxen Gedächtniskirche zu Leipzig das Weihnachtsfest nach dem alten Kalender gefeiert. In dem Kalender der Orthodoxen Kirche Rußlands stehen die christlichen Fest- und Gedenktage nach der orthodoxen Tradition. Sie weicht von der westlichen christlichen Praxis ab; in dem 20.Jahrhundert beträgt die Differenz 13 Tage.

Nach dem Weihnachtsgottesdienst versammeln sich alle Kirchgänger zum traditionellen Tee-Kaffeetrinken. Es werden von Gemeindekindern Weihnachtsgeschichten, Weihnachtslieder und Weihnachtsgedichte aufgeführt.

WEIHNACHTEN: VORBEREITUNG UND FEST

Das Fasten vor Weihnachten beginnt in der Orthodoxen Kirche am 28. November. Es wird auch "Philipp-Fasten" genannt, weil am 27. November das Gedächtnis des hl. Apostel Philipp begangen wird. Es ist eingesetzt zur Vorbereitung auf das große Weihnachtsfest. Dauer des Weihnachtsfastens: vom 28. November bis 7. Januar. Im 5 Jahrh. nannte hl. Leo der Große dieses Fasten eine alte Einrichtung und gibt ihm die Bedeutung eines Opfers für die gesammelten Früchte. Die Weihnachtsfastenzeit ist weniger streng: es ist zu den Mahlzeiten z.B. pflanzliches Öl und Fisch erlaubt. Während dieser Fastenzeit wird kein Fleisch oder Fett, keine Eier, Milch, Butter und alles was aus diesen Lebensmitteln bestehen gegessen. In der Fastenzeit müssen die Gläubigen auf Hochzeit, Vergnügung und fröhliche Unterhaltung verzichten. Das Wichtigste ist in der Fastenzeit die Reue, das Gebet und die gute Tugend. Während der Fastenzeit, die Christus oder einigen Heiligen gewidmet ist, wird besser als sonst die Sünde des Lebens und der Weg sie zu entgehen erkannt. "Gebet - ist das Essen für die Seele", sagte ein Heiliger. Der Wohlstand und die Sattheit machen im gewöhnlichen Leben jeden Menschen gefühllos zu allem Geistlichen, zur Seele und zum Gewissen. Deshalb geht der Gläubige während der Fastenzeit öfter zur Kirche, zum Beichten und zur Kommunion. Der tiefere Sinn der Fastenzeit wird Begründet durch den Erfolg in der Tugend der Enthaltsamkeit und der Verbesserung des Lebens durch die Veränderungen eigener Gedanken, Wörter und Taten zum Guten hin.

Zum Heiligabend (6.Januar) wird Jesus Christus von den Kirchengemeinde als neugeborene Gottessohn zum ersten Mal gepriesen. Nach dem Abendgottesdienst sammelt sich die Familie zum festlichen Abendessen, wobei werden Weihnachtslieder und Gebete vorgebracht. In mehreren Kirchen in Rußland werden in der Nacht (6.-7. Januar) Mitternahtsgottesdienste gefeiert.

Am 1. Weihnachtstag (7.Januar), wurden am Morgen in den Kirchen die Göttliche Liturgien gefeiert. Nach der Liturgie sammelt sich die Familie zum festlichen Essen, da das Weihnachtsfasten ist beendet. Es ist eine Tradition die Nachbarn, Taufpaten und Verwannten zum Weihnachten zu besuchen. Die Kinder bilden kleine Chöre und ziehen vom Haus zu Haus mit Weihnachtslieder und Gedichte, preisen neugeborenen Mensch- und Gottessohn Jesus Christus.

 

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Chemnitz, 07.01.2001, - Erster orthodoxer Weihnachtsgottesdienst der Russischen Kirche in Chemnitz

Zur großen Freude der orthodoxen Gläubigen in Chemnitz zelebrierte Priester Alexej Tomjuk am 7. Januar 2001 in der Propsteikirche zu Chemnitz eine Weihnachtsvesper für Chemnitz. Seit Februar 2000 versammelt sich die russisch-orthodoxe Kirchengemeinde zu Mariä Geburt zum Gottesdienst in der St.Johannes-Nepomuk-Propsteikirche, Hohe Straße 1, 09112 Chemnitz. Diese Kirchengemeinde untersteht der Diözese der Orthodoxen Kirche Rußlands in der BRD. Der Vorsteher der Diözese ist S.E. Erzbischof von Berlin Feofan (Galinski). In die Gemeindeliste sind mehr als 50 Mitglieder verschiedener Nationalitäten eingetragen. Nach dem Weihnachtsvesper versammelten sich die Gäste und Gemeindeglieder zu einem gemütlichen Beisammensein. Zu Weihnachten sammelten Gemeindemitglieder eine Spenden für Bedürftige in der ehem. Sowjetunion.

Entsprechend der Verordnung des orthodoxen Erzbischofs Feofan von Berlin, kommt Priester Tomjuk nach Chemnitz, um jeden Monat die orthodoxe Gottesdienste durchzuführen und andere pastorale Angelegenheiten wahrzunehmen. Das Propsteipfarramt der römisch - katholischen Kirche hat freundlicherweise die für Gottesdienste notwendigen Räumlichkeiten in der St.Johannes-Nepomuk-Propsteikirche in Chemnitz zur Verfügung gestellt.

 

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Berlin, 17.02.2001, - Besuch der Mitglieder des Hl.-Alexandra-Vereins in Berlin

Am 17. Februar 2001 reiste eine Gruppe des Hl. - Alexandra -Vereins aus Leipzig nach Berlin, um die dortige Religions- und Kulturstätte zu besichtigen. Am Morgen wurde die Gruppe von 50 Teilnehmer auf dem Russischen Friedhof in Berlin - Tegel vom Sergej Rimkeit empfangen. Dieser Friedhof gilt als letzte Ruhestätte vieler russischen Emigranten und Russen deutscher Herkunft. Mit großem Interesse hörten alle zu, als S.Rimkeit über die Geschichte und das mühsamen Erhalten des Friedhofs berichtete, der inzwischen zu einem Kulturstücks der Stadt Berlin geworden ist. Anschließend besuchte die Gruppe einen Gottesdienst in der russisch - orthodoxen Christi-Auferstehung-Kathedrale Berlins, wo sie vom S.E. Erzbischof Feofan von Berlin empfangen wurde. Danach wurden von der Gruppe das Reichstaggebäude sowie andere Kulturstätte und Sehenswürdigkeiten der Stadt besichtigt. Die Kindergruppe, die vom Hl.-Alexandra- Verein in Leipzig betreut wird, nahm ebenfalls an der Besuchsreise teil.

Das "Hl.-Alexandra-Hilfswerk zu Leipzig e.V." trifft sich in den Räumlichkeiten der Russischen Gedächtniskirche zu Leipzig. Das Hilfswerk engagiert sich seit 1998 für Kontaktpflege und Hilfeleistungen zur besseren Integration der Aussiedler russischer sowie rußlanddeutscher Herkunft, unabhängig ihrer Religionszugehörigkeit. Durch die Vereinsaktivitäten wurden u.a. gemeinsames Basteln, Gesprächsrunden sowie Wandergruppen dargeboten.

 

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Leipzig, 20.2.2000, – Gedenkstelle für die russischen Kriegsgefangenen vom 1. Weltkrieg auf dem Südfriedhof in Leipzig

Aus den Unterlagen des Friedhofsamtes der Stadt Leipzig geht hervor, daß russische Soldaten aus dem 1. Weltkrieg, in der XIX. Abteilung 3. Gruppe auf dem Südfriedhof Leipzigs bestattet worden sind. Zu den schwierigen Kriegszeiten blieb diese Gräberanlage als Rasenfläche, also ohne Grabmal und ohne Kennzeichnung, angelegt für ca. 25 Soldaten als letzte Ruhestätte beibehalten. Im Jahre 2001 ist eine Umgestaltung/Einweihung von der Gräberanlage vorgesehen. Die Gemeinde der Russischen Gedächtniskirche zu Leipzig möchte eine Errichtung von Grabmälern für die russischen Kriegsgefangenen vom 1. Weltkrieg auf dem Südfriedhof unterstützen. Eine Summe in Höhe von 5.000 DM wird von der Russischen Gedächtniskirche durch die Spenden gesammelt.

 

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Leipzig, 22.02.2001, – Vortrag des Hl.-Alexandra-Vereins in Leipzig

Am Donnerstag, 22. Februar 2001, fand das Abendtreffen des "Hilfswerks zur Heiligen Alexandra in Leipzig e.V." statt. Etwa 25 Mitglieder und Gäste versammelten sich an diesem Vereinsabend in den Räumlichkeiten der Russischen Gedächtniskirche zu Leipzig. Der Abend wurde dem Thema – "Alexandra, die letzte russische Zarin" gewidmet. Den Vortrag des Abends wurde von Frau Alla Bronsch vorbereitet und diente zur Grundlage einer lebendigen Diskussion. Mit dem anschließenden Teetrinken und lebhaften persönlichen Gesprächen endete der Abend.

 

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Halle (Saale), 22.03.2001, - Eröffnung des Religionsjahres in Halle/Saale

Zur feierlichen Eröffnung des Religionsjahres im Freylingshausen-Saal der Franckeschen Stiftungen in Halle erschienen der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt Dr. Reinhard Höppner, der römisch-katholische Bischof L. Nowak und der evangelisch-lutherische Bischof A. Noack. Die Festrede zum Thema "Das christliche Menschenbild – Perspektive für ein neues Jahrhundert" hielt der bekannte CDU-Politiker Dr. Heiner Geißler, MdB. Die russische Kirchengemeinde zu Ehren des Heiligen Kreuzes wurde von ihrem Priester Aleksej Tomjuk vertreten. Das von den Franckeschen Stiftungen initiierte Religionsjahr verfolgt das Ziel, durch verschiedene Ausstellungen, Vorträge und Gottesdienste den Dialog über Glaubensfragen und Wertvorstellungen zu fördern. Die russische Kirchengemeinde wird durch einen "Abend der Begegnung" am 3. Juli 2001 sowie durch zwei Vorträge von Prof. Dr. Hermann Goltz auf sich aufmerksam machen. Am 15. Juli 2001 findet ein ökumenischer Abschlußgottesdienst statt. Die russische Kirchengemeinde, die sich unter anderem um Emigranten und Übersiedler kümmert, möchte durch diese Veranstaltungen ihren Beitrag für ein friedliches Miteinander und zur Förderung gegenseitigen Respekts leisten. Gegenwärtig finden zwei Mal im Monat Gottesdienste in der Hauskirche der Gemeinde statt. Zudem steht die Kirche am ersten Donnerstag des Monats um 16.00 Uhr interessierten Besuchern offen.

 

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Halle (Saale), 21.04.2001 - Besuch der Weimarer Gemeinde in Halle

Am letzten Tag der Osterwoche stattete eine Delegation der Kirchengemeinde Weimar der Schwestergemeinde in Halle einen Besuch ab. Nach dem österlichen Gottesdienst wurden bei einer Tasse Tee Kontakte gepflegt und Erfahrungen ausgetauscht.

 

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Gifhorn, 9.06.2001, - Pilgerfahrt nach Gifhorn

Am 9. Juni 2001 reiste eine Gruppe von Gemeindemitgliedern der Leipziger Gedächtniskirche sowie der Mitglieder des Hl. - Alexandra - Vereins zu Leipzig nach Gifhorn. Die Gruppe aus Leipzig besuchte die im Jahre 1996 geweihte Russische Orthodoxe Kirche zum Hl. Nikolaus in Gifhorn, um dortige Religions- und Sehenswürdigkeiten zu besichtigen.

Am Morgen wurden von der Gruppe aus Leipzig das Mühlenmuseum sowie andere Sehenswürdigkeiten des Ortes besichtigt. Danach wurde die Gruppe von der Kirchenaufseherin, der Nonne Elena und vom Priester Boris Ustimenko empfangen, die über die Geschichte und das Gemeindeleben berichteten. Anschließend nahm die Gruppe an einem Gottesdienst in der Nikolaus-Kirche teil.

Das "Hl.-Alexandra-Hilfswerk zu Leipzig e.V." trifft sich in den Räumlichkeiten der Russischen Gedächtniskirche zu Leipzig. Das Hilfswerk engagiert sich seit 1998 für Kontaktpflege und Hilfeleistungen zur besseren Integration der Aussiedler russischer sowie rußlanddeutscher Herkunft, unabhängig ihrer Religionszugehörigkeit. Durch die Vereinsaktivitäten wurden u.a. gemeinsames Basteln, Gesprächsrunden sowie Wandergruppen angeboten.

Hl.-Nikolaus-Kirche und ihre Gemeinde in Gifhorn

Die Kirche des Hl. Nikolaus in Gifhorn befindet sich auf dem Grundstück des Mühlenmuseums zu Gifhorn. Dieses Museum hat außer einer Holzkirche auch zahlreiche Holzhäuser, Wind- und Wassermühlen. Die Holzkirche in Gifhorn ist nicht nur ein schönes Gotteshaus, sie ist auch ein hervorragendes Beispiel russischer Holzbaukunst. Sie ist der Nachbau der Verklärungskirche aus der altruistischen Stadt Suzdal (erbaut 1756). Bei der Bau der Kirche wirkten die russischen Künstler Wladimir Schamschin und Wladimir Pachomow (Holzschnitzer), Nikolai Mugurow (Ikonenmaler) sowie die deutsche Baumitarbeiter mit. Die Kirche besitzt acht goldene Kuppeln und ist 27 Meter hoch. Innen ist sie mit zahlreicher Ikonenmalerei bis zur Spitze geschmückt. Der Bau der Nikolaus-Kirche wurde durch die Familie Wrobel finanziert.

Die Grundsteinlegung der Kirche erfolgte am 25. März 1994 durch den serbischen Bischof Lavrentije und russischen Bischof Sofronij. Am 24. November 1995 besuchte der Patriarch von Moskau und der ganzen Rus Aleksij II., das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Christen, im Anschluß an seinen Deutschlandbesuch auch die Nikolaus-Kirche in Gifhorn. In einem feierlichen Akt wurde dem Patriarchen von der Familie Wrobel die Kirche des hl. Nikolaus "als ein Symbol der Versöhnung" übergeben. Durch den Patriarchen Alexij II folgte die Fertigstellung der Kirche und Ikonenweihe. Nach dem Gottesdienst wandte er sich an die Teilnehmer mit den Worten: "Die Schönheit der Kirche erinnert an eine Kathedrale. Ich würde sie gerne mit nach Rußland nehmen, aber sie bleibt hier als die Kirche der russisch-orthodoxen Diözese von Berlin und Deutschland. Der Aufenthalt in Gifhorn verleiht meinem Besuch in Deutschland die Krone."

Der Einweihungsgottesdienst der Kirche des Hl. Nikolaus fand am 29. Juni 1996 statt. Seitdem gibt es in der mitteldeutschen Stadt Gifhorn auch eine Russisch-Orthodoxe Kirchengemeinde des heiligen Nikolaus, mit deren Gemeindevorsteher Priester Boris Ustimenko. Die orthodoxe Gemeinde untersteht der Berliner Diözese der Russisch-Orthodoxen Kirche. Gegenwärtig finden in der Nikolaus-Kirche die Gottesdienste an Sonn- und Feiertagen statt.

 

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