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Hl. Alexij, Metropolit von Moskau und ganz Russland
Hl. Alexij, Metropolit von Moskau und ganz Russland
Hl. Alexij, Metropolit von Moskau und ganz Russland

25. Februar

S.H. Alexij II., Patriarch von Moskau und ganz Russland
Oberhaupt der Russischen Orthodoxen Kirche

Das Oberhaupt der Russischen Orthodoxen Kirche - S. H. Patriarch Alexij II. wurde 1929 mit dem bürgerlichen Namen Alexej Ridiger (von Rüdiger) in Reval (heut. Tallinn), der Hauptstadt Estlands geboren. Laut der Biographie des Patriarchen, hinsichtlich seiner Vorfahren, ist er adlig, deutscher Abstammung. Heute erwähnt der Patriarch gern seine adlige Abstammung, und spricht mit deutschen Gesprächspartnern häufig deutsch.

Die Rüdigers, aus dem baltischen Kurland, traten als russische Generäle hervor, z.B. befand sich in den Napoleonkriegen unter ca. 20 deutschbaltischen Generälen im russischen Heer auch Fjodor Wassiljewitsch (Theodor) von Rüdiger (†1856). 1847 wurde ihm der russische Grafentitel verliehen, der 1856 auf seinen Neffen Johann-Friedrich überging. In den letzten Jahrzehnten des Zarenreiches traten die Rüdigers als Juristen hervor, die überwiegend in St. Petersburg lebten.

Zur Orthodoxie ist offenbar erst der Großvater des Patriarchen übergetreten. Zwischen den Weltkriegen ist er in Estland groß geworden und dort in orthodoxer Umgebung aufgewachsen. Sein Vater war als Spätberufener noch Priester geworden, dem der Sohn Alexij gern assistierte. Der Vater spielte 1944 eine wichtige Rolle bei der Überführung bzw. Rückkehr der Orthodoxen Kirche in Estland, die zwischen den Kriegen Konstantinopel unterstand, wieder ins Patriarchat Moskau. Seit dem 18. Lebensjahr war Alexij Ridiger bereits am Priesterseminar in Leningrad, 1950 wurde er zum Diakon und zum Priester geweiht, 1958 zum Erzpriester erhöht. An der Geistlichen Akademie studierte er neben dem Priesteramt weiter und schloss seine Ausbildung mit dem theologischen Doktorgrad (1958) ab.

Im Jahre 1961 hat Erzpriester Alexij Ridiger die Mönchsgelübde abgelegt und den Mönchsnamen ebenfalls Alexij angenommen. Bereits mit 32 Jahren wurde er zum Bischof geweiht. Mit seiner Bischofsweihe empfing er die Diözese seiner Heimat, Tallinn und Estland, die er faktisch bis zu seiner Patriarchenwahl vorstand; 1964 erfolgte die Erhöhung zum Erzbischof und 1968 zum Metropoliten. 1987 bis 1990 stand er der Leningrader Diözese vor, verwaltete aber weiter sein Heimatbistum. Patriarch Alexij ist auch durch seinen ökumenischen Geist aufgefallen, denn 1971-1992 diente er der Konferenz der Europäischen Kirchen (KEK) als ihr Präsident bzw. Vizepräsident.

Im Jahre 1990 wurde er zum Oberhaupt der Russischen Kirche gewählt. Sicher ist es seiner aktiven Position im Hl. Synod, der von ihm präsidierten Kirchenregierung, und seinem Bemühen zu verdanken, dass die Russische Kirche in den letzten Jahren erfolgreich wiederaufgebaut wurde: mehrere russische Kirchen, die zu Sowjetzeiten zweckentfremdet wurden, dienen heute wieder als Gemeindekirchen.

Dank den Tätigkeiten des Patriarchen Alexijs II. wurde die Kirche nach 70jähriger Christenverfolgung wiederaufgebaut: die Zahl der Klöster in Russland wuchs von 18 auf 500 und die Zahl der Gemeinden stieg von 6.000 auf 19.000. Zahlreiche Kirchen wurden restauriert oder wiedererbaut, und nicht nur die prachtvollen Kathedralen von Moskau oder St. Petersburg, sondern auch die Weitentfernten Gemeinden in Sibirien und in Fernem Osten Russlands erhielten ihre Gemeindekirchen und dazu noch einen Geistlichen. In diesem Zusammenhang soll es erwähnt werden, dass zur Zeit des Patriarchen Alexij die Zahl der theologischen Lehranstalten von 5 auf 200 anstieg. Damit wurde die Russische Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats wieder eine der beutenden gesellschaftlichen Kräfte Russlands: 80% der früher unter atheistischer Propaganda aufgewachsenen Russen bekennen sich heute als orthodoxe Christen.

Mit der Tätigkeit des Patriarchen Alexijs II. verbindet man einer der wichtigen Ereignisse im geistigen Leben Russlands - die Heiligsprechung der letzten Zarenfamilie und zahlreichen anderen Neumärtyrer und Bekenner Russlands (2000). In der letzten Zeit (2003) wurde auch ein wichtiger Schritt in Richtung der Versöhnung mit der mehrheitlich aus russischen Emigranten bestehenden Russischen Auslandskirche getan, die sich nach der Oktoberrevolution von Moskau abgespalten hatte.

Im Jahre 1995 stattete der Patriarch der Russisch-Orthodoxen Kirche Alexij II. Deutschland einen Besuch ab.

Bis heute nimmt Patriarch Alexij II. intensiv am kirchlichen Leben teil. Seine Aktivitäten und Verdienste brachten ihm bislang eine sichere Unterstützung der überwältigenden Mehrheit aller Kirchenhierarchen und russischen Gläubigen ein.

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