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Hieromrt. Hermogen, Patriarch von Moskau

2. März - 25. Mai - 18. Oktober

Hl. Martyrer Germogen, Patriarch von Moskau († 1612).

Er lebte und wirkte zu einer Zeit, da schwere Leiden das russische Volk prüften, als große Gebiete Weißrusslands unter polnische Herrschaft fielen und der orthodoxe Glaube arg bedrängt wurde. Die Polen drangen sogar bis Moskau vor und stürmten das heilige Sergius-Dreifaltigkeitskloster.
Der heilige Germogen stammt aus einer Familie der Don-Kosaken. Er diente zuerst als Priester an der Kirche zum heiligen Nikolaus in Kasan. Er empfing die Mönchsweihe und war von 1582-1589 als Archimandrit im Erlöser-Verklärungskloster zu Kasan. 1589 empfing er die Bischofsweihe und wurde der erste Metropolit auf dem Kasaner Bischofsstuhl. Im Jahre 1579, als er den priesterlichen Dienst in Kasan versah, wurde die Ikone der Kasaner Mutter Gottes übertragen. Mit dem Segen des Kasaner Erzbischofs Jeremia übertrug er die Ikone vom Orte ihrer Erscheinung in die Kirche des heiligen Nikolaus. Dank seiner literarischen Begabung schrieb der Heilige selbst die Geschichte über die Erscheinung der Ikone und über die durch sie gewirkten Wunder.
Am 3. Juli 1606 erhob das Konzil der russischen Bischöfe Germogen in das Patriarchenamt in der Moskauer Uspenski-Kathedrale. Der Metropolit Isidor gab ihm den Patriarchenstab in die Hand, den einst der heilige Metropolit Peter getragen hatte.
Die schwierigen politischen Verhältnisse jener Zeit erlegten dem Patriarchen schwere Bürden auf. An den Usurpator Demetrius wandte sich der Patriarch in zwei Sonderschreiben. Als dieser ermordet worden war, beherrschte der polnische König Sigismund III. Moskau. Der Patriarch schickte Schreiben an das russische Volk in Dörfer und Städte und rief sie zum Widerstand gegen die fremde Herrschaft auf und trat für die Wahl eines rechtgläubigen russischen Zaren ein. Die Einwohner Moskaus erhoben sich gegen die Polen, die den Aufstand jedoch niederschlugen und die Stadt abbrannten. Den Patriarchen sperrten sie in das Tschudow-Kloster ein und verlangten von ihm, dass er das Volk im Sinne der polnischen Herrschaft beeinflussen sollte, was er jedoch ablehnte; er schrieb noch aus dem Gefängnis an sein Volk und ermutigte es zum Widerstand. Den russischen Fürsten, die miteinander uneinig waren, gelang es nicht, den Kreml zu erstürmen und ihren Patriarchen zu befreien. Am 17 Februar 1612 endete das Leben des Heiligen durch den Hungertod.
Sein Leib wurde im Tschudow-Kloster begraben und im Jahre 1654 in die Uspenski-Kathedrale übertragen. Die geistliche Heiligsprechung erfolgte am 12. Mai 1913. Das Leben und Wirken des heiligen Patriarchen Germogen gibt ein glänzendes Beispiel des Glaubens, so wie der Liebe zum russischen Menschen. Er widmet große Aufmerksamkeit dem Vollzug des Gottesdienstes. Unter seiner Leitung stand die Herausgabe des Evangeliums, der Minäen für September, Oktober, November und der ersten 20 Tage des Dezembers, so wie des "Großen Regelbuches". Durch Neuübersetzung aus dem Griechischen verbesserte er die Fehler, die im Laufe der Zeit durch Abschreiben entstanden waren. Seine Zeitgenossen zählten ihn zu den Großen ihres Jahrhunderts und rühmten seinen großen Verstand und hohe Gesinnung.

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Der Heilige entstammte den Don-Kosaken und ist um 1530 in den Gebieten zwischen Wolga und Don geboren. Nach seinem eigenen Zeugnis war er Priester der Nikolaus - Kirche beim Handelshof in Kazan' und erlebte als solcher die Auffindung des wundertätigen Bildes der Gottesmutter von Kazan, im Jahre 1579, welches er mit dem Segen des damaligen Kazaner Bischofs Jeremija in seine Kirche brachte. Später (1594) stellte er selbst eine Erzählung der Ereignisse um die Entdeckung der Ikone und ihrer Wunder zusammen. 1582 nahm er das Mönchtum an und wurde bald Archimandrit des Erlöser-Verklärungs-Klosters in Kazan', am 13. Mai 1589 aber zum Bischof geweiht und somit der erste Metropolit von Kazan' und Astrachan'. Als solcher wirkte er besonders für die Bekehrung der tatarischen Bevölkerung. 1592 fand die Übertragung der Gebeine des hl. German, des zweiten Erzbischofs von Kazan' (Fest: 25. September), statt, der am 6. November 1567 in Moskau verstorben war. Mit dem Segen des Patriarchen Iov vollzog Metropolit Germogen (oder: Ermogen) das feierliche Begräbnis. Auf seine Initiative hin kam es 1595 zur Kanonisierung einer Reihe von Kazaner Heiligen. All dies machte Ermogen recht bekannt, so dass er am 3. Juli 1606 selbst zum allrussischen Patriarchen gewählt wurde, wobei man ihm den Stab des hl. Petr überreichte. Sein Wirken fiel aber in die Zeit der Wirren, da der vom polnischen König Szygmunt III. unterstützte Usurpator, der falsche Dimitrij, sich des Thrones bemächtigen und in Russland in päpstlichem Auftrag den Katholizismus einführen sollte. Patriarch Germogen trat diesen Bestrebungen mit seinen Predigten und Hirtenschreiben energisch entgegen. Als das Experiment mit den falschen Thronprätendenten scheiterte, übernahmen aber die Polen in Moskau selber die Macht; mit Hilfe russischer Verräter wurde der Patriarch verhaftet und im Wunder - Kloster eingekerkert. Als er sich weigerte, den Aufstand gegen die Fremdherrschaft, der nun bald ausbrach, zu verurteilen, ließen ihn die Polen im Kerker verhungern. Er starb am 17. Februar 1612, kurz vor der Befreiung der Stadt.
Seine Gebeine wurden 1654 in die Entschlafen-Kathedrale übertragen. Die feierliche Kanonisation fand am 12. Mai 1913 statt. (© "Gottesdienst zum Ehren aller Heiligen der Rus", Würzburg, 1987. Seiten - 104 - 115)

Hl. Germogen von Moskau 2. März (Schaltjahr 1. März) (17. Februar); 25. (12.) Mai; 18. (5.) Oktober