ehrw. Nil Stolobenski |
hl. Jonas, Metropolit von Moskau |
ehrw. Nilos von Stolobeno |
Hl. Märtyrer Johannes der Russe († 1730).
Der hl. Johannes (russ. Ioann) war Bauernjunge aus der Ukraine, dem Russischen
Reich. Er nahm als Soldat im Jahre 1711 am Feldzug des russischen Zar Peter, dem Großen,
gegen die Türkei teil. Dabei fiel er als Kriegsgefangener in türkischer Hand, wurde
auf dem Sklavenmarkt verkauft und kam nach Prokopion, in der Türkei. Als er dazu gezwungen
wurde, und obwohl ihm dafür Erleichterung und ein besseres Leben angeboten ward, trat er
nicht zum Islam über. Die tapferen Wörter des hl. Johannes und sein tiefer Glaube
überzeugten seine Herrscher ihn in Ruhe zu lassen. Er musste schwer arbeiten und im Pferdestall
leben. Hier an seinem Schlafplatz, sang er nachts Psalmen, ging heimlich zur dortigen Kirche
des hl. Georgios, und empfing dort die Eucharistie.
Der Heilige starb am 27. Mai 1730 in Prokopion, und wurde christlich bestattet.
Drei Jahre nach des hl. Johannes' Tod staunten die orthodoxen Gläubigen über eine
Lichterscheinung über seinem Grab. Aus dem Grabe gehoben, sahen sie seinen Leichnam unverwest
und betteten ihn in einen Holzschrein der Kirche des hl. Georgios. Im Jahre 1868 wurde diese
Kirche zum Namen des hl. Johannes geweiht. 1832 gab es einen Aufstand des Ägypters Ibrahim
Pascha gegen Sultan Mahmud II., der ließ eine Armee in Prokopion aufmarschieren. Die Christen
des Orts versteckten sich aus Angst in Höhlen. Bei der Plünderung erbrachen die Soldaten
auch den Sarg des Johannes, erschraken aber vor einem Lichtstrahl.
Die orthodoxen Bewohner von Prokopion hatten eine großräumige neue Kirche gebaut
und wollten den hl. Johannes dort einen Ehrenplatz schaffen, doch die Reliquie sei auf unerklärliche
Weise stets wieder in das kleine Kirchlein zurückgekehrt. Neben der Kirche war die Schule.
1862 hatte eine der Frauen aus dem Ort einen Traum, in dem hl. Johannes aus dem Sarg stieg und
das Schuldach auf seinen Händen trug. Kaum hatte die Frau den Nachbarn ihren Traum erzählt,
als sich ein Krachen vernehmen ließ; das Schuldach war eingestürzt, doch keinem der
zwanzig Kinder war ein Leid geschehen.
Als die Griechen 1924 aus der Türkei ausgesiedelt wurden, nahmen sie die Reliquie des hl.
Johannes mit. Im neu gegründeten Ort Prokopion auf Euböa wurde sie in einen silbergetriebenen
Schrein gebettet. Mit dem Bau der neuen Kirche wurde 1930 begonnen, 1951 wurde sie fertig. Die
Heilungswunder, die in der Flüchtlingssiedlung Prokopion am unverwesten Leichnam des hl.
Johannes geschahen, haben den Ort in ganz Griechenland berühmt gemacht. Der Leichnam des
hl. Johannes ist heute schwarz. Berichtet wird, die Türken hätten den Heiligen verbrennen
wollen, aber die Gebeine verbrannten nicht. Als 1986 der Leichnam von hl. Johannes mit neuen
Kleidern umhüllt wurde, verbreitete sich ein wunderbarer Duft, zwei Wochen lang war die
Kirche von Wohlgeruch erfüllt. Am Festtag strömen heute tausende Pilger herbei.
Hl. Märtyrer Johannes der Russe - 9. Juni (27. Mai)