hl. Jovas, Patriarch von Moskau |
Ap. Judas |
ehrw. Paisios der Große |
Hl. Iow von Moskau († 1609).
Der heilige Iow (mit weltl. Namen Ioann) wurde in den 30er Jahren des 16.
Jahrhundert in einer frommen Familie geboren. Seine Mutter, Pelagija, wurde Nonne im Stariza-Kloster
(Westrussland) wo auch ihr Sohn, Ioann erzogen wurde. In der Jugend, einer Heirat zu entkommen,
trat er in das nahegelegene Kloster zu Mariä Himmelfahrt ein. Hier bekam er die Mönchsweihe
mit Namen Iow, vervollkommnte sich sowohl in den monastischen Tugenden wie im Wissen der hl.
Schrift und wurde zum Priestermönch geweiht. Als Zar Ivan IV. um 1556 das Kloster besuchte,
begegnete er hier dem hl. Iow. Wegen seiner persönlichen Eigenschaften, schenkte ihm der
Zar seine Zuneigung. So wurde er bald darauf Hegumen (Klostervorsteher), und im Jahre 1571 sogar
nach Moskau berufen, wo er sämtliche Jahre als Hegumen in verschiedenen Klöstern tätig
war. Schließlich wurde der hl. Iow im Jahre 1581 zum Bischof von Kolomna geweiht, und
im Jahre 1587 zum Erzbischof von Rostow eingesetzt.
Nach dem Scheitern des Metropoliten Dionisij wurde der hl. Iow vom Synode am 11. September des
Jahres 1587 zum neuen Metropoliten von Moskau und der ganzen Rus' ernannt. Dieses sollte damals
aber der Ökumenische Patriarch, von Konstantinopel, bestätigen, obwohl die Russische
Kirche seit 1448 autonom (unabhängig) war. Seit der Eroberung Konstantinopels durch die
Osmanen 1453 begriff sich jedoch die Russische Kirche als die zahlenmäßig weitaus
größte orthodoxe Landeskirche. Dazu wurde Russland zunehmend auch Schutzmacht der
vielfach bedrängten Orthodoxen Bevölkerung des Vorderen Orients und des Balkans. Durch
eine intensive und erfolgreiche Missionstätigkeit dehnte sich die Kirche über Sibirien
bis nach China, Japan, ja bis nach Alaska aus. Die beschrägte Autonomie und Metropoliten-Titel
für das Oberhaupt der inzwischen einer der größten orthodoxen Kirche ihrer Zeit
bewegte viele Russen, Geistlichen sowie Politikern, für ihrer Kirche einen realitätsentsprechenden
Status eines Patriarchats zu ersuchen.
Die Bemühungen wurden entlohnt, und während der Regierung des russischen Zaren, Boris
Feodorowitsch Godunow (1498-1552), wurde die Russische Kirche autokephal (selbstständig).
Dies geschah am 26. Januar 1589, als die östlichen Patriarchen anderer orthodoxer Kirchen
die Erhebung der Russischen Kirche zum Patriarchat anerkannten. Und der erste russische Patriarch
wurde damit der hl. Iow. Dabei wurde dem Moskauer Patriarchat der fünfte Rang in der Ehrenordnung,
nach Patriarchate von Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien und Jerusalem zuerkannt.
Wegen seiner Standhaftigkeit gegenüber den polnischen Invasoren und Machtergreifern in
Moskau wurde der heilige Iow seiner Patriarchenehre beraubt und am Ende seines Lebens nach Staritza
verbannt. Hier verstarb er am 19. Juni 1609 und wurde im dortigen Kloster beigesetzt. Schon
im Jahre 1652 wurden die Gebeine des heiligen Iows in die Mariä-Entschlafen-Kathedrale,
im Moskauer Kreml, überführt, die Ruhestätte russischer Patriarchen, zur Ehre
seiner Verdienste in der Kirche und Heimat.
Hl. Iow von Moskau - 18. (5.) April und 2. Juli (21. Juni)