Antonius der Große |
Ap. Andreas der Erstberufene und Antonius der Große |
Hieromrt. Antonius Dymski |
Ehrw. Antonios der Große († 356).
Der ehrwürdige Antonios wurde als Sohn reicher christlicher Eltern um
250 in Kome, dem heutigen Kema bei Heraclea geboren. Mit zwanzig Jahren übernahm er, nach
dem Tod der Eltern, die Verwaltung der Familiengüter und zog seine jüngere Schwester
groß. Ein Satz Jesu im Matthäusevangelium (19,21) veränderte sein Leben: "Wenn
Du vollkommen sein willst, dann verkaufe alles, was Du hast, und gibt es den Armen." Er
verkaufte seinen gesamten Besitz und wurde Einsiedler in zunehmender Abgeschiedenheit.
Er wurde wegen seinen Versuchungen bekannt: So erschien ihm nach der Überlieferung der
Teufel in Gestalt einer oder mehrerer schöner Frauen; in anderen Fällen wurde er mit
Krallen, Zähnen oder Hörnern verwundet, zu Boden geschlagen, an den Haaren gerissen
und, während seine Zelle in Flammen aufging, schließlich in die Lüfte gehoben
und von allen Seiten bedrohlich angegriffen. Seine kraftvolle Standhaftigkeit veranlasste eine
Verehrung, vor der er sich auf einen Berg jenseits des Nils flüchtete.
Zwanzig Jahre später kehrte ein äußerlich unveränderter, dennoch völlig
verwandelter Antonios zurück, jemand "der in tiefe Geheimnisse eingeweiht und gotterfüllt"
war. Immer mehr Jünger sammelten sich nun um ihn, es bildeten sich kleine Unterkünfte
und zahlreiche Einsiedeleien. Somit stand der ehrwürdige Antonios am Anfang des Klosterwesens
und wird als Vater der Einsiedler angesehen. Die von ihm geprägte Form des Mönchtums
beruht auf Askese und Zurückgezogenheit. Der hl. Antonios schrieb keine Bestimmungen auf,
diese Aufgabe übernahm nach seinem Tod sein Freund – der hl. Athanasios der Große
(von Alexandria, Gedenktag: 31. (18.) Januar und 15. (2.) Mai), der auch seine Lebensgeschichte
verfasste.
Im Alter von 90 Jahren bewegte ein Traum den hl. Antonios, er möchte den 110 Jahre alten
Einsiedler – den ehrwürdigen Paulus von Theben aufzusuchen. Dem ehrwürdigen
Paulus hat der Rabe an diesem Tage zwei Brote statt des gewohnten einen gebracht. Auch dessen
Tod wurde dem hl. Antonios später durch ein Gesicht kund: er fand den Entschlafenen in
betender Haltung und bestattete ihn mit Hilfe zweier Löwen, die das Grab scharrten. Als
Vermächtnis nahm der hl. Antonios das aus Palmstroh geflochtene Gewand mit sich.
Sein Leben in Einsamkeit und Abgeschiedenheit hatte den hl. Antonius keinesfalls menschenscheu
gemacht. Mehrfach verließ der hl. Antonios seine Einsiedelei. Um 311 stand er den von
Kaiser Maximinos verfolgten Christen in Alexandria bei. Er setzte sich für Arme und Gefangene
ein, stand ständig mit Kaiser Konstantin in Briefkontakt. In Briefen an dessen Sohn und
Nachfolger versuchte er, diesem die Unterstützung des Arianismus auszureden. Im Jahre 350
reiste der hl. Antonios nach Alexandria und unterstützte öffentlich Athanasios im
Kampf gegen den Arianismus.
Der hl. Antonios soll 105 Jahre alt geworden sein. Er starb um 356 in Tabennisi.
Als seine Jünger ihn begruben, wurden Engel um ihn stehend gesehen. Seine Reliquien wurden
561 nach Alexandria überführt, kamen 635 nach Konstantinopel. Im Osten wird er als
Mönchsvater geschätzt.
Ehrw. Antonios der Große - 30. (17.) Januar