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gerechte Johannes von Kronstadt
gerechte Johannes von Kronstadt

2. Januar

Gerechter Priester Johannes von Kronstadt († 1908).

Der gerechte Ioann (Johannes) wurde am 18. Oktober 1829 im sibirischen Dorf Sura im Gouvernement Archangelsk geboren. Er entstammte der Familie eines Kirchendieners. Im Alter von 9 Jahren wurde er Schüler am Geistlichen Seminar in Archangel'sk (1845 bis 1851). Seiner guten Leistungen wegen hatte er das Studium an der Geistlichen Akademie in St. Petersburg auf Staatskosten weitergeführt (1851 bis 1855).

Nach der Geistlichen Akademie und seiner Eheschließung empfing der gerechte Ioann die Diakons- und Priesterweihe (1855). Im Jahre 1855 wurde er zum Vorsteher der Kathedrale von Kronstadt (im Gouvernement St. Petersburg) ernannt. Gleich nach Antritt seines Dienstes in Kronštadt begann er mit dem Besuchsdienst in den Elendsvierteln der Stadt.

1882 konnte der gerechte Ioann sein "Haus der Arbeitsliebe" eröffnen, das Arbeitsplätze und Versorgung vermittelte. 1888 wurde ein Nachtasyl erbaut und 1891 eine Pilgerherberge. Mit der Zeit wurde das "Haus der Arbeitsliebe" durch ein Waisenhaus, eine Kindertagesstätte, ein Armenhaus für Frauen, einen Volksspeiseraum und eine Verteilstelle für Bekleidung ergänzt. Seit 1888 führte der hl. Ioann eine ausgedehnte Reisetätigkeit durch das ganze russische Kaiserreich, eigene Boote und Sonderwagen standen ihm dafür zur Verfügung. Er wurde zum Erzpriester mit dem Recht, eine Mitra zu tragen, und zum Glied des Heiligsten Sinods ernannt. Der hl. Ioann führte die Allgemeinbeichte im Gottesdienst ein, seine umfangreiche Erbauungsliteratur umfasst u. a. Predigten und Tagebücher. Der hl. Ioann war Mitglied des rechtsradikalen "Russischen Volksbundes", enthielt sich jedoch politischer Stellungnahme. Die Sektenbildung der "Ioannity", die vom "Haus der Arbeitsliebe" ausging und in Ioann den neuen Christus sah, setzte ihm zu. Sein Geburtshaus wurde zur Wallfahrtsstätte orthodoxer Christen ohnegleichen, er wurde als "Hirte aller Russen" verehrt. Der hl. Johannes (gerechte Ioann) starb am 20. Dezember 1908.

Nach einem langen Entscheidungsprozeß wurde Ioann 1990 vom Moskauer Patriarchat der Russischen Orthodoxen Kirche in den Heiligenkalender aufgenommen. Nach einem Entscheidungsprozeß wurde Erzpriester Ioann durch Beschluss des Landeskonzils der Russischen Orthodoxen Kirche 1990 heiliggesprochen.

Hl. gerechte Johannes von Kronstadt - 2. Januar (20. Dezember)