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Hieromrt. Thaddeus, Erzbischof von Tver
Hieromrt. Thaddeus, Erzbischof von Tver

31. Dezember

Heiliger Hieromartyrer Faddej († 1937).

Hieromartyrer Faddej (mit weltlichen Namen Ivan Vasiljevich Uspenskij) wurde am 12. November 1872 in der Familie eines Landpriesters des Bistums Nizhnij Nowgorod geboren. Nach seiner Ausbildung am geistlichen Seminar in seiner Heimatstadt und an der Moskauer Geistlichen Akademie wurde er l897 Mönch und darauf Mönchspriester. Zum Inspektor wurde er 1902 ernannt. Es folgte, bereits im Rang eines Archimandriten, seine Berufung zum Rektor des geistlichen Seminars von Olonec. In dieser Zeit war er befasst mit der Herausgabe seiner theologischen Schriften "Die Einheit im Buch des Propheten Jesaja" und "Jehova", die im Geiste orthodoxer Biblizistik geschrieben waren. Seine wissenschaftlichen Werke trugen ihm den Grad eines Doktors der Theologie ein. Archimandrit Faddej erhielt 1908 die Bischofsweihe und wurde Oberhirte im Bistum Vladimir - Volynskij. Auch als Hierarch änderte er seine monastische asketische Regel nicht, sondern betete und fastete wie zuvor. Seine Herde sah in ihrem neuen Erzhirten einen Mann voll heiligem Leben, einen Vorbild der Sanftmut, Demut und der Reinheit. In den ersten, den schwersten Monaten der russischen Revolution hat er seine Herde geistlich bestreut und ihr mutig beigestanden, In seiner Person erhielten die Orthodoxen einen furchtlosen Fürsprecher.

Zu Beginn des Jahres 1922 wurde Bischof Faddej verhaftet und aus dem Gouvernement Volynien ausgewiesen. Nach kurzer Gefängnishaft traf er sich mit Patriarch Tichon in Moskau, Nach einer weiteren Festnahme wurde Bischof Faddej verbannt. Bekannt ist, dass er viele dort geistlich ermunterte und materiell unterstützte. Nach der Verbannung wurde er im Dezember 1923, nunmehr bereits im Rang eines Erzbischofs, auf den Bischofsstuhl von Astrachahn erhoben, Erzbischof Faddej traf in der Stadt ein als die Erneuerer - Bewegung voll entbrannt war und der Orthodoxie nur noch zehn Kirchen geblieben waren. Während seines Aufenthaltes vermied der Hierarch die offene Auseinandersetzung mit den Erneuerern, er entlarvte sie am Beispiel seines eigenen Lebens. Der sittliche Einfluss des Oberhirten auf die Gläubigen war immens. Neben den Ikonen standen an den häuslichen Ikonostasen Photographien des Vladyka, Er führte ein wahrhaft selbstloses Leben äußerster Bescheidenheit, war einfach im Umgang und offen. Er empfing Gäste in seiner Freizeit und hielt morgens und abends die vorgeschriebenen Gottesdienste.

Im Oktober 1926 wurde der Patriarchenstatthalter, Metropolit Sergij (Stragorodskij) verhaftet. In seine Nachfolge trat Erzbischof Iosif (Petrovych) von Rostov, der Erzbischof Faddej zu einem seiner Stellvertreter ernannt hatte. Da nach der Festnahme von Erzbischof Iosif das Amt eines Patriarchenstatthalters frei wurde, begab Vladyka Faddej sich Mitte Dezember 1926 nach Moskau, um die ihm übertragenen Pflichten in der Kirchenleitung zu übernehmen. Er kam indessen nicht bis Moskau, weil er von den Behörden in Saratow festgehalten wurde und dann nach Kuzneck verbracht wurde. Bis März 1928 hielt man ihn hier fest.

Der inzwischen aus der Haft entlassene Metropolit Sergij bestimmte ihn für den Bischofsstuhl von Saratow. Doch bereits im November wurde Vladyka Faddej nach Tver versetzt und führte auch hier ein Leben des Gebetes und der Askese. Er hatte stets ein Ohr für Leidende und Kranke und stärkte alle diejenigen geistlich, die den Weg zu ihm gefunden hatten. Als 1936 die Verfolgung der orthodoxen Bevölkerung zunahm, verwehrten ihm die Behörden die Möglichkeit des Dienstes, so dass der Vladyka am Jahresende in den Ruhestand versetzt wurde., Ein Jahr darauf nahm man Erzbischof Faddej am 20. Dezember 1937 fest. Zehn Tage befand er sich in Untersuchungshaft, wo er mutig die sittlichen und physischen Leiden ertrug, bevor er am 31. Dezember 1937 erschossen wurde.

Er ging zum Herrn als Bekenner der Orthodoxie und Martyrer für Christus. Sein Gedächtnis wird auch heute noch unter den Orthodoxen verschiedener Eparchien bewahrt, wo er seinen bischöflichen Dienst tat, aber auch unter den Orthodoxen, die von dem gerechten Leben des Erzbischofs aus den Erzählungen der Zeitgenossen erfahren hatten.

Am 26. Oktober 1993 wurden zum Fest der iberischen Gottesmutter seine ehrbaren Gebeine aufgefunden. Sie befinden sich heute in der Himmelfahrtskathedrale zu Tver.