zur neuen Auswahl

 

ehrw. Antoni Sijski
ehrw. Antoni Sijski

20. Dezember

Ehrwürdiger Antoni von Sija († 1556).

Der ehrw. Antonij wurde 1477 in der Nähe von Archangelsk (im Norden von Russland) geboren und widmete sich von Jugend an dem Schriftstudium sowie der Ikonographie. Er heiratete, doch nach einem Jahr starb seine Frau, worauf er seine ganze Habe an die Armen verteilte und Mönch wurde im Kloster des ehrw. Pachomij Kenskij (Gedächtnis: 21. (8.) Januar) beim Keno-See. Dort lebte er in strenger Askese, aß nur jeden 2. Tag und verbrachte seine Nächte in ständigem Gebet. Tagsüber arbeitete er auf den Feldern oder im Krankenhaus des Klosters. Später wurde er zum Priester geweiht und erhielt nach mehreren Jahren die Erlaubnis, sich mit einem Gefährten in die Wildnis zurückzuziehen. 1524 ließen sie sich an der Mündung der Sija am Michailow-See nieder, in der unwirklichen und ungesunden Einöde in der Nähe des Weißen Meers, an einem Ort, wo, so hieß es, oft ein unerklärliches Glockengeläut vernommen wurde. Sie arbeiteten hart und ernährten sich nur von Pilzen und wilden Beeren.

Bald scharten sich mehrere Jünger um den ehrw. Antonij, und dieser baute mit der Unterstützung des Großfürsten von Moskau eine Kirche zu Ehren der Hl. Dreiheit. Durch ein Unglück brannte sie wenig später ab, doch die Muttergottes-Ikone, die der Heilige gemalt hatte, blieb unversehrt und wirkte in der Folge viele Wunder. Ohne Klage baute der ehrw. Antonij das Gotteshaus wieder auf. Nachdem er das Kloster mehrere Jahre lang in vorbildlicher Weise geleitet hatte, zog er sich ganz in die Einsamkeit zurück, um sich ausschließlich dem inneren Gebet zu widmen, das in seinem Herzen brannte. Auf Bitten seiner geistigen Kinder kehrte er am Ende seines Lebens in sein Kloster zurück und verfasste ein geistiges Testament, in dem er die Mönche zu Bruderliebe, Gehorsam, Demut und Beharrlichkeit in der Askese und im Gebet mahnte, durch welche der Mensch Christus nachfolgen und zur Wohnstatt des Hl. Geistes werden kann. Der ehrw. Antonij entschlief im Frieden am 7. Dezember 1556.

An seinem Grab geschahen viele Wunder. Er wird als einer der Beschützer der Ikonographen verehrt. (© "Das Synaxis, die Leben der Heiligen", Khania, 2006)

* * *

Der ehrwürdige Antoni von der Sija ist einer der meistverehrten russischen Heiligen des 16. Jahrhunderts. Er war ein Bauer und verließ im vorgerückten Alter als Witwer die Welt. Er suchte eines der im Norden gelegenen Kloster von Kargopol auf. Später begab er sich weiter nach Norden Russlands und gründete am Flüsschen Sija, im Kreis Cholmogory ein Kloster. Seine Belehrungen, die uns in der Vita überliefert wurden sowie das erhalten gebliebene Testament betonen neben der Einhaltung der koinobitischen Regel die brüderliche Liebe und Bescheidenheit.