rechtgl. Fürstin Anna Kaschinskaja |
Hl. Anna von Kashin († 1337).
Die Heilige war die Tochter des Rostover Fürsten Dimitrij Borisovich und
wurde 1294 die Gemahlin des hl. Großfürsten Michail Jaroslavich von Tver', den die Tataren
1318 in der Horde ermordeten (Gedächtnis am 22. November). Nach dem Martertod ihres Mannes
zog sich die Fürstin in das Sophien - Kloster zu Tver' zurück; wo sie die Nonnenweihe
auf den Namen Evfrosinija erhielt. Später siedelte sie in das Maria – Entschlafen - K1oster
zu Kashin über; wo sie das große Schima nahm und dabei den Namen Anna empfing. Sie starb
am 2. oder 12. Oktober 1337 bei ihrem Sohn Vasilij in Kashin.
Ihre besondere Verehrung begann in der Zeit der Wirren zu Beginn des 17. Jahrhunderts: bei der Belagerung
von Kashin durch die litauischen Heerscharen 1611 erschien die Fürstin dem Küster der
Entschlafen-Kathedrale, Gerasim, und versicherte ihn und die Bürger ihrer Gebete für die
Errettung von den fremden Truppen. Auf dem Konzil von 1649 wurde die Öffnung ihres Schreines
zur allgemeinen Verehrung beschlossen, was dann am 21. Juli geschah. Am 12. Juni 1650 fand im Beisein
des Zaren Aleksej Michajlovich die Übertragung der Gebeine in die Auferstehungs - Kathedrale
zu KaSin statt. Ein Gottesdienstformular wurde von Epifanij Slavenickij geschrieben. Allerdings
ließ 1677 Patriarch Ioakim auf dem Moskauer Konzil die Verehrung der Heiligen unterbinden,
da ihr Name von den Altgläubigen zur Unterstützung des Schismas gebraucht wurde. Am 12.
Juni 1909 wurde jedoch die Verehrung der hl. Anna auf Initiative Kaiser Nikolaj II. durch eine erneute
Kanonisation wiederhergestellt und allgemein vorgeschrieben. (© "Gottesdienst zum Ehren
aller Heiligen der Rus", Würzburg, 1987. Seiten- 70 - 78)
Hl. Anna von Kashin - 25. (12.) Juni, 15. (2.) Oktober