ehrw. Euthymios, Archimandrit von Suzdal, Wundertäter |
ehrw. Andreas Rublev, Ikonenmaler |
hl. Andreas, Erzbischof von Kreta |
Hl. Andrej von Bogoljubovo († 1174).
Als Sohn Jurij Dolgorukijs und der Polovcer Fürstin Maria wurde er 1110 geboren
und als sein Vater 1154 Großfürst von Kiew wurde - dessen Vertreter in Vyshgorod, von
wo er die berühmte, der Überlieferung nach vom Evangelisten Lukas gemalte Ikone dann später
nach Vladimir brachte. Als sein Vater starb (15. Mai 1157), blieb Andrej in Vladimir, wo er 1158
- 60 die Mariä- - Entschlafen - Kathedrale errichtete, ferner 1164 die (nach dem Kiewer bzw.
Konstantinopler Vorbild gestalteten) Goldenen Tore mit der Kirche zur Gewandniederlegung der Gottesmutter
und noch weitere dreißig Kirchen. Zumeist residierte er in dem 1158/65 errichteten Sitz Bogoljubovo.
Im Sinne seiner Bestrebungen, das Zentrum der Rus' nach Norden zu verlagern, verteidigte Andrej
das Land insbesondere gegen die Bedrohung durch die Wolga - Bulgaren, über die er am 1. August
1164 einen großen Sieg errang. Seinen Bemühungen um die Errichtung einer eigenständigen
Metropolie für das nordöstliche Russland war in Konstantinopel allerdings kein Erfolg
beschieden: der vom Fürsten ausersehene Kandidat, der Suzdaler Archimandrit Feodor, wurde zwar
vom Ökumenischen Patriarchen Lukas Chrysoberges zum Bischof von Vladimir bestellt, aber nicht
zum Metropoliten, wenn er ihm auch das Recht zum Tragen des weißen Klobuk verliehen haben
soll, was eine gewisse Autonomie ausdrücken würde. Als mit Konstantinos II. 1167 ein neuer
griechischer Metropolit nach Kiew kam, verlangte der Patriarch energisch die Unterwerfung von Bischof
Feodor, der auch auf Rat von Fürst Andrej zum Metropoliten ging, aber dort als Aufrührer
verurteilt wurde Man schnitt ihm die Zunge und die rechte Hand ab und stach ihm die Augen aus. So
zog der Sohn Andrejs, Mstislav, gegen Kiew, das er 1169 eroberte und niederbrannte, wohingegen die
Unterwerfung Nowgorods - nach der Überlieferung auf eine Erscheinung der Gottesmutterikone
hin - misslang. In dieser Zeit des Brudermordes erlag Andrej von Bogoljubovo selbst am 30 Juni 1174
einem Anschlag von aufständischen Bojaren; an dem außer dem Rjazaner Fürsten Gleb
(gest.1178) wohl auch seine zweite Frau, eine Ossetin; beteiligt war.
Die Kirche ehrt sein Gedächtnis als das eines großen Verehrers der Gottesmutter, der
u.a. das Fest ihrer Obhut in Russland eingeführt und ihm an der Nerla eine erste Kirche errichtet
hat; aber auch jenes des Erlösers am 1. August. Auch als Mitverfasser religiöser Werke
ist Fürst Andrej überliefert. Eine eigentliche liturgische Verehrung dürfte aber
erst sehr spät eingesetzt haben; nämlich als man 1702 seine Gebeine erhob und 1774 auf
Befehl der Kaiserin Ekaterina II. bei der Neugestaltung der Kathedrale in Vladimir ihm die nördliche
Seitenkapelle geweiht wurde. (© "Gottesdienst zum Ehren aller Heiligen der Rus",
Würzburg, 1987. Seiten- 70 - 78)
Hl. Andrej von Bogoljubovo - 17. (4.) Juli