hl. Philippos, Metropolit von Moskau |
22. Januar - 16. Juli - 18. Oktober
Hl. Filipp von Moskau († 1569).
Der Heilige, der mit bürgerlichem Namen Feodor hieß, entstammte der
bedeutenden Adelsfamilie der KolyCev und wurde am 11. Februar 1507 geboren. Sein Vater, Stepan Ivanovich;
bereitete den Sohn auf den Staatsdienst vor doch die Mutter Varvara; die selbst ihre Tage als Nonne
Varsonofija beschließen sollte, weckte in dem Kind die Liebe zur Heiligen Schrift und den
Vätern. Feodor entzog sich so immer mehr dem Hofleben; vertiefte sich in seine Bücher
und verließ schließlich am Sonntag; dem 5. Juni 1537, nachdem er in der Liturgie die
Worte gehört hatte: "Niemand kann zwei Herren dienen!" (Mt. 6,24); ohne Abschied
von seinen Verwandten heimlich in einfacher Kleidung das Vaterhaus. Nach einiger Zeit der Wanderung
kam er in das Kloster auf den Solovki - Inseln am Weißen Meer; wo er nach einer Probezeit
von einem halben Jahr vom Abt Aleksij die Mönchsweihe auf den Namen Filipp empfing und sich
unter der Leitung erfahrener Seelenführer in den monastischen Idealen vervollkommnete. 1546
wurde er dann in Groß-Nowgorod von Erzbischof Feodosij zum Abt des Klosters aus Solvoki geweiht.
Als solcher führte er ein neues Klostertypikon ein und baute zwei neue Kirchen: die Refektoriumskirche
zu Ehren des Entschlafens der Gottesmutter (geweiht 1557) und die Christi-Verklärungs-Kirche,
wobei er selbst wie ein einfacher Arbeiter Hand anlegte. Inzwischen aber wünschte Zar Ivan
IV., der Gestrenge; ihn zum Metropoliten zu machen. Lange weigerte sich Filipp, da er manche Züge
des Zaren nicht billigen konnte, insbesondere das Schreckensregiment der Oprichnina. Schließlich
aber einigten sich die beiden Männer und am 25. Juli 1566 bestieg Filipp den Stuhl des Moskauer
Metropoliten. Doch konnte ihm bei der widersprüchlichen Natur Ivans; der mit gleichem Eifer
an der grausamen physischen Vernichtung seiner Feinde arbeiten konnte wie an der Vervollkommnung
klösterlicher Ordnungen, keine lange Eintracht beschieden sein.
Schon bei einer erneuten Strafaktion Ivans gegen die Bojaren im Zusammenhang mit dem Livländischen
Feldzug von 1567/68 trat Metropolit Filipp für die Angeklagten ein. Der endgültige Bruch
aber erfolgte, als sich Filipp am Sonntag der Kreuzverehrung, dem 2. März 1568, weigerte, den
Zaren zu segnen, als dieser wieder mit seiner Bruderschaft der Oprichnina in ihren mönchsähnlichen
Gewändern die Kirche betrat. Damit war das Schicksal Filipps beschlossen, doch wollte der Zar
die kanonische Ordnung einhalten. So ließ er ein Kirchengericht zusammenrufen, auf dem falsche
Zeugen - zu seinem großen Leidwesen Mönche aus dem Kloster von Solovki! - gegen den Metropoliten
aussagten und ihn sogar der Hexerei beschuldigten. Während der Liturgie am 8. November 1568
drangen dann die Oprichniki in die Kirche ein, unterbrachen den Gottesdienst und rissen dem Metropoliten
die liturgischen Gewänder herunter, kleideten ihn in Lumpen, stießen ihn aus der Kirche
und führten ihn in das Theophanie - Kloster, von wo er weiter in die Verliese anderer Moskauer
Klöster gebracht, schließlich aber in Tver' in Haft gehalten wurde. Wo er am 23. Dezember
1569, aus der Hand des Maljuta Skuratov, den Tod empfing.
Dort wurde er auch hinter dem Altar beerdigt, aber schon am 11. August 1591 übertrug man seine
Gebeine ins Kloster von Solovki und schließlich am 3. Juli 1652 nach Moskau. Sein Gedenktag
war erst der 23. Dezember wurde aber 1660 auf den 9. Januar verlegt. (© "Gottesdienst
zum Ehren aller Heiligen der Rus", Würzburg, 1987. Seiten - 100 - 102)
Hl. Filipp von Moskau - 22. (9.) Januar; 16. (3.) Juli; 18. (5.) Oktober