ehrww. Savvatios und Sosimas vom Solovezki - Kloster |
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Ehrw. Zosima von Solovki († 1478).
Der Heilige, der etwa 1415 geboren wurde, entstammte dem Dorfe Tolvuja in der
Diözese von Nowgorod, wo er von seinen Eltern Gavriil und Varvara schon in jungen Jahren das
Lesen in der Heiligen Schrift gelehrt bekam. Als er verheiratet werden sollte, verließ er
das Elternhaus und machte sich auf die Suche nach einem geeigneten Ort; wo er ein monastisches Leben
führen konnte. So kam er auch ans Weiße Meer und traf dort an der Mündung des Flusses
Suma den hl. German (Fest: 30. Juli, vgl. dort), der zusammen mit dem hl. Savvatij sechs Jahre in
der Einsamkeit verbracht hatte und sich freute, nun - etwa ein Jahr nach dem Tode seines Gefährten
(27. September 1435) - wieder einen neuen Mitbruder gefunden zu haben. Die beiden Eremiten ließen
sich also ca. 1436 auf der einsamen Insel von Solovki nieder, wo Zosima alsbald in einer Vision
eine prachtvolle Kirche - die Kathedrale des zukünftigen Klosters - erblickte. Zuerst aber
mussten sie alle Bedürfnisse des Lebens mit ihrer eigenen Arbeit erlangen. Einmal verbrachte
Zosima die Hungerzeit des strengen Winters sogar ganz allein auf der Insel, da der hl. German, der
wegen notwendiger Besorgungen zur nächsten Siedlung gefahren war, durch den Wintereinbruch
dort festgehalten wurde. Als German im Frühjahr zusammen mit einem Fischer zurückgekehrt
war, errichteten die Mönche die erste, der Verklärung Christi geweihte Kirche; die eine
Seitenkapelle des hl. Nikolaus enthielt: Dies war die Keimzelle des Erlöser- Nikolaus- Klosters;
dem bald auch weitere Mönche beitraten, Daraufhin sandte Zosima zum Nowgoroder Bischof Iona
und bat ihn, einen Abt mit dem Antimension für die Domkirche zu entsenden. Bald traf der Priestermönch
Pavel ein, welcher zwar das Kloster weihte, aber die Abtswürde verließ, da er das strenge
Leben der Mönche von Solovki nicht zu teilen vermochte. Auch der neu entsandte Abt Feodosij
hielt es nicht lange dort aus. Daher wählte die Bruderschaft den frommen Zosima selbst zu ihrem
Abt; der jedoch lange dazu sein Einverständnis nicht geben wollte. Erst die Intervention des
Bischofs veranlasste ihn, sich doch 1452 in Nowgorod zum Priester und Abt weihen zu lassen. Zosima
führte jetzt ein strenges koinobitisches Typikon im Kloster ein und ließ eine neue große
Kirche zu Ehren des Entschlafens der Gottesmutter errichten; in die 1465 / 1471 auch die Gebeine
des hl. Savvatij überführt wurden (vgl. dort). Da das auf den Fischfang angewiesene Kloster
hierin öfters sowohl von den Bojaren wie von andersgläubigen Stämmen behindert wurde,
wandte sich der Abt an den Nowgoroder Erzbischof Feofil um Hilfe. Nach einem Besuch in Nowgorod
1470 und langen Verhandlungen mit den Großgrundbesitzern dort konnte Zosima die entsprechenden
Schutzbriefe erlangen und mit ihnen sowie Kirchengeräten und Gewändern wieder in die Einsamkeit
von solovki zurückkehren. Kurz vor seinem Tode bereitete er sich selbst das Grab und wurde
dann nach seinem Tode am 17. April 1478 hinter dem Altarraum der Verklärungs - Kirche begraben:
42 Jahre war er auf Solovki gewesen, davon 26 als Abt.
Am 8. August 1566 wurden seine Gebeine zusammen mit jenen des hl. Savvatij in eine Kapelle dieser
Kirche übertragen, die ihnen geweiht ist. Die örtliche Verehrung ist aber schon vor 1540
nachweisbar, die allgemeine wurde 1547 beschlossen. Zosima wird als Patron der Fischer, der Bienenzüchter,
aber auch allgemein der Kranken verehrt, weshalb viele Krankenhauskirchen nach ihm benannt wurden.
Sein Kloster wurde 1584 bis 1594 zu einer der stärksten Festungen Nordrusslands ausgebaut,
das sich im Kampf mit den schwedischen Interventen bewährte. Im 17. Jahrhundert diente es als
Zuflucht vieler Altgläubiger, die sich hier verschanzten und erst nach achtjähriger Belagerung
1676 in einer erbitterten Auseinandersetzung von den Zarentruppen niedergezwungen werden konnten.
Seit dem 17. Jahrhundert diente es auch als Klostergefängnis, nach der Oktoberrevolution als
Konzentrationslager für Geistliche. (© "Gottesdienst zum Ehren aller Heiligen der
Rus", Würzburg, 1987. Seiten - 132b - 144)
Ehrw. Zosima von Solovki - 30. (17.) April und 21. (8.) August