hl. Innokenti, Metropolit von Moskau |
Hl. Innokentij, Metropolit von Moskau († 1879).
Dem ehrw. German von Alaska folgte bald ein weiterer Amerikamissionar in den Chor
der Heiligen, der spätere Metropolit Innokenti. Er wurde am 26. August 1797 im sibirischen
Dorf Anginskoje im Gouvernement Irkutsk als Sohn des Küsters Evsevij Popov geboren. Im Alter
von 9 Jahren wurde er Schüler am Irkutsker Priesterseminar. Seiner guten Leistungen wegen sollte
er das Studium an der Geistlichen Akademie weiterführen. Er nahm dieses Angebot jedoch nicht
an, weil er sich dem pastoralen Dienst widmen wollte. Nach der Heirat mit der Tochter eines Geistlichen
empfing er die Diakons - und am 18. Mai 1821 die Priesterweihe in der Verkündigungskirche zu
Irkutsk. Der erst 24jährige Priester zeichnete sich auch großen Eifer in seinem Dienst
aus, so dass sich der Bischof Michael an ihn wandte, als der HI. Synod aie Entsenaung eines russischen
Priesters auf die Insel Unalaska beschlossen hatte.
Am 29. Juli 1824 traf er mit seiner Mutter, seinem jüngeren Bruder, seiner Frau und einem neugeborenen
Sohn auf der Insel ein. wo er weder ein Pfarrhaus noch eine Kirche vorfand. Die Gemeinde, die 30
Jahre lang keinen Priester mehr gesehen hatte, wusste gerade noch schlecht und recht etwas von den
Grundbegriffen des Christentums. In der priesterlosen Zeit hatten sie sich das Taufsakrament selbst
gespendet, aber von den heidnischen Sitten waren sie nicht losgekommen. Nachdem sich Vater Johannes
sein Wohnhaus selbst gebaut hatte, unterrichtete er die Eingeborenen in den wichtigsten Handwerken,
um mit ihnen gemeinsam die Kirche zu bauen. Er beschäftigte sich mit dem Studium der aleutischen
Sprache, in die er den Katechismus übersetzte. Sein Bruder stand ihm als Katechet und Kirchendiener
zur Seite. Er selbst vertiefte seine wissenschaftlichen Studien und veröffentlichte neben einer
Beschreibung der Insel eine Grammatik des Aleutischen Sprache und ein Büchlein "Wegweiser
zum Himmelreich". Nach 10jähriger Tätigkeit wurde er nach Novo-Archangelsk versetzt
auf der Insel Sitzka. Dort fand er eine russische Gemeinde vor, die Eingeborenen standen jedoch
den Russen feindlich gegenüber. Aber Vater Johannes gelang es durch seine tatkräftige
Hilfe bei einer Pockenepidemie, den Hass in Liebe zu verwandeln. Bald waren 80 % der orthodoxen
Christen Landeskinder. Metropolit Philaret (Drozdov) von Moskau äußerte sich über
die Arbeit Vater Johannes wörtlich. "In diesem Mann ist etwas von einem Apostel",
als Vater Johannes zu einer Berichterstattung nach Petersburg gekommen war. Zum Erzpriester ernannt
und wegen seiner wissenschaftlichen Arbeit geehrt, wollte er wieder zurückkehren, als ihn die
Nachricht vom Tode seiner Frau erreichte. Man drängte ihn, das Mönchsgelübde abzulegen,
um die Bischofsweihe zu ermöglichen. Bei seiner Mönchsweihe nahm er den Namen des hl.
Innokenti, des ersten Bischofs von Irkutsk an. Kurz darauf erhob man ihn zum Bischof von Kamtschatka,
der Kurilen una Aleuten. Immer wieder stellte er unter Beweis, dass ein Christ, der hohe Würden
trägt, ebenso schwere Bürden tragen muss. Obwohl Krankheiten an seiner Gesundheit zehrten,
achtete er diese Schmerzen geringer als seinen Dienst an Glauben und Werken. Es war sein Wunsch,
im Alter sein Erdenleben in einem stillen Kloster zu beschließen. Da jedoch erreichte ihn
nach dem Hinscheiden des berühmten Metropoliten Philaret der Ruf auf den Stuhl des Metropoliten
von Moskau und Kolomna. Durch seine Volkstümlichkeit, seine wahrhaft väterliche Erscheinung,
trug er viel dazu bei, Volk und Hierarchie einander anzunähern durch das Band der Liebe, das
alle Christen verbinden soll.
* * *
Am 26. August 1797 im sibirischen Dorf Anginskoe (Gouv. Irkutsk) als Sohn des
Küsters Evsevij Popov in armen Verhältnissen geboren, wurde er auf den Namen Ivan getauft.
Sein Vater starb früh und mit 9 Jahren kam er in das Irkutsker Priesterseminar. Dort erhielt
er - zum Gedenken an Bischof Veniamin (Bagrjanskij, 1789-1814) - den Beinamen Veniaminov. 1817 beendete
er das Seminar und wurde nach seiner Heirat im gleichen Jahr zum Diakon und am 18. Mai 1821 zum
Priester geweiht. 1823 entsandte der neue Irkutsker Oberhirte; Bischof Michail (Burdukov, 1814-1830),
den eifrigen Priester auf die Insel Unalaska, wo er am 29. Juli des kommenden Jahres eintraf. Dort
widmete er sich einmal der moralischen Festigung der russischen Siedler sodann der Bekehrung der
Eingeborenen, für die er eine aleutische Grammatik entwarf und den Katechismus sowie liturgische
Bücher übersetzte. Für diese Gemeinde schrieb er auch sein Hauptwerk "Wegweiser
zum Himmelreiche". 1834 wurde er nach Novo Archangel'sk auf die Insel Sitka versetzt. Bald
lud man ihn zur Berichterstattung in die Hauptstadt; wo er 1839 ankam. Inzwischen verstarb seine
Frau in Irkutsk. Daraufhin wurde Ioann Veniaminov am 29. November 1840 im Gedenken an den ersten
Bischof von Irkutsk, Innokentij (Kul'chickij, 1727-1731, dessen Kanonisation er 1805 als Kind selbst
miterlebt hatte; zum Mönch mit dem Namen Innokentij eingekleidet. Kurz darauf wurde er zum
Bischof "der Kamchatka; der Kurilen und der Aleuten" geweiht. 1841 kam er in seine neue
Diözese, die er nun unermüdlich trotz seines hohen Alters und seiner zunehmenden Erblindung
bereiste. Bereits seit 1865 Mitglied des Heiligen Synods; wurde er 1868 als Nachfolger des berühmten
Metropoliten Filaret (Drozdov) auf den Moskauer Stuhl berufen. Auch dort setzte er seine missionarischen
Aktivitäten fort und gründete am 25. Januar 1870 die "Orthodoxe Missionsgesellschaft.
Am Karsamstag 1879, dem 31. März; verstarb Metropolit Innokentij.
Obwohl er bald geehrt wurde und die Aufnahme seines Namens in den Gottesdienst Aller Heiligen der
Rus' wohl belegt, dass schon das Landeskonzil von 1917/18 seine Kanonisation plante, erfolgte diese
durch das Moskauer Patriarchat erst am 6. Oktober 1977. (© "Gottesdienst zum Ehren aller
Heiligen der Rus", Würzburg, 1987. Seiten - 104 - 115)
Hl. Innokentij von Moskau 13. April (31. März); 6. Oktober (23. September)