11. September

Enthauptung des Propheten, Vorläufer und Täufer des Herrn, Johannes.

Das Fest ist gewidmet der Begebenheit, welche im Evangelium des hl. Markus beschrieben ist (Kap. 6, 17-29): "…Er, Herodes, hatte ausgesandt und Johannes ergriffen und ins Gefängnis geworfen, um der Herodias willen, der Frau seines Bruders Philippus, denn er hatte sie geheiratet. Johannes hatte nämlich zu Herodes gesagt: „Es ist nicht recht, dass du die Frau deines Bruders hast“. Herodias stellte ihm nach und wollte ihn töten. Konnte es aber nicht, denn Herodes fürchtete Johannes, weil er wusste, dass er ein frommer und heiliger Mann war. Er hielt ihn im Gewahrsam, wenn er ihn hörte, wurde er sehr unruhig, doch hörte er ihn gern. Es kam ein gelegener Tag, als Herodes an seinem Geburtstag ein Festmahl gab und seine Großen, die Obersten und die Vornehmsten von Galiläa zu ihm kamen, da trat die Tochter der Herodias herein, tanzte und gefiel Herodes und denen, die mit am Tisch saßen. Da sprach Herodes zu dem Mädchen: „Bitte von mir, was du willst, und ich will es dir geben“. Er schwor ihr einen Eid: „Was du von mir bittest, will ich dir geben, bis zur Hälfte meines Königreiches“. Und sie ging hinaus, und fragte ihre Mutter: „Was soll ich bitten?“ Die sprach: „Das Haupt Johannes des Täufers“. Da ging sie sogleich eilig hinein zum König, bat ihm und sprach: „Ich will, dass du mir gibst jetzt gleich auf einer Schale das Haupt Johannes des Täufers“. Und der König wurde sehr betrübt, doch wegen des Eides und derer, die mit am Tisch saßen, wollte sie keine Fehlbitte tun lassen. Sogleich schickte der König den Henker, und befahl das Haupt des Johannes her zu bringen. Der ging hin, enthauptete ihn im Gefängnis, und trug sein Haupt auf einer Schale herbei, gab es dem Mädchen, und das Mädchen gab es seiner Mutter. Als das seine Jünger hörten, kamen sie und nahmen seinen Leichnam, und legten ihn in ein Grab.“

Nach der Enthauptung des hl. Johannes, Täufers des Herrn, wurde das Haupt des Heiligen im Palast des Herodes verborgen. Von wo eine fromme Frau in einem Gefäß das Haupt auf dem Ölberg bestattete. Unter Kaiser Konstantin dem Großen fanden zwei Mönche, die nach Jerusalem zur der hl. Stätten kamen, das Haupt auf dem Berg. Dies war die erste Auffindung. Später (4. Jahrhundert) gelangte diese Reliquie in den Besitz von einem Arianer Eustafij, der sie in eine Höhle verbarg, wo später ein Kloster erbaut wurde. Der Klostervorsteher fand das Haupt des hl. Johannes zum zweiten Mal, im Jahre 452. Dieser Schatz war später nach der Stadt Chalzedon gebracht worden, und unter Kaiser Theodosius nach Konstantinopel.

In der Orthodoxen Kirche wird am 8. März (24. Februar) das Gedächtnis der I. und der II. Auffindung des ehrw. Hauptes des hl. Johannes, und am 25. (7.) Mai wird der III. Auffindung des ehrw. Hauptes des hl. Johannes feierlich begangen.

Das Gedächtnis des hl. Johannes wird am 20. (7.) Januar, 8. März (24. Februar), 25. (7.) Mai, 11. September (29. August) und 6. Oktober (23. September) gefeiert.

Enthauptung des Propheten, Vorläufer und Täufer des Herrn, Johannes - 11. September (29. August)